Erlebnispädagogische und Erlebnisorientierte Programme
Sie suchen nach einem besonderen und erlebnisreichen Programm, das aus dem Alltag heraussticht und die Teilnehmenden herausfordert, ein Programm, an das sich die Teilnehmenden gerne zurückerinnern? Sie wollen mit dem Programm den Zusammenhalt stärken, Themen aus Umgang, Kommunikation und Zusammenarbeit aufgreifen oder bestimmte individuelle oder soziale Kompetenzen in den Fokus nehmen? Erlebnispädagogische und erlebnisorientierte Programme bieten Ihnen vielseitige Möglichkeiten dazu.
Jedes Programm gestalte ich individuell, abgestimmt auf Ihr Team, Ihre Gruppe, Ihre Schulklasse und den mit dem Programm verbundenen Zielen, angepasst auf die Voraussetzungen, Fähigkeiten und das Alter der Teilnehmenden.
Bei den Programmen unterscheidet man allgemein zwischen erlebnispädagogischen und erlebnisorientierten Programmen. Daher möchte ich im Folgenden erst einmal den Unterschied vorstellen, damit Sie die passende Programmform für sich wählen können.
Erlebnispädagogische Programme
Die Planung von erlebnispädagogischen Programmen beginnt beim pädagogischen Ziel und Thema des Programms bezüglich Sozialkompetenz, Individualkompetenz oder Methodenkompetenz in Verbindung mit einer Analyse der Situation der Gruppe, der einzelnen Teilnehmenden, ihrer Voraussetzungen und ihrer Potentiale. Liegen die Ziele z.B. bei der Verbesserung des Umgangs und der Kommunikation miteinander, dann ist bei der Analyse z.B. wichtig:
- Wie ist die Situation in der Gruppe/des Teams? Wie ist die Situation der Teammitglieder?
- Wie ist die Rollenverteilung, Grüppchenbildung und Einbindung der Einzelnen Teilnehmenden in die Gruppe?
- Was funktioniert gut im Umgang und in der Kommunikation miteinander? Unter welchen Voraussetzungen funktioniert es gut?
- Was funktioniert nicht gut im Umgang und in der Kommunikation miteinander und unter welchen Bedingungen treten diese Probleme auf, welche Konflikte gibt es?
- Wie sind das Teamklima, die gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung sowie das Verantwortungsbewusstsein?
- Was ist Ziel der Gruppe/des Teams?
- Was konkret soll mit dem Programm erreicht werden?
Umso besser die Situation durch die Analyse bestimmt ist, umso passender kann das Programm gestaltet werden. Aus einem umfangreichen Repertoire an Kooperativen Abenteuerspielen, Kommunikations- und Kooperationsübungen, Wahrnehmungs- und Vertrauensübungen gestalte ich dann ein besonderes, nichtalltägliches Programmsetting, dass die Teilnehmenden anspricht, ihre Themen im Fokus hat, sie ganzheitlich herausfordert und ihnen Spaß macht, sie aber auch an ihren Schwachstellen bezüglich des Themas erwischt und dadurch nicht immer gleich auf Anhieb zu lösen ist. Je nach Programmort können die Programme auch mit Bouldern, Kletter- oder Seilaktionen kombiniert werden, sie sind aber nicht Schwerpunkt. Ich kooperiere dazu mit der Boulderhalle Felsmeister in Bad Oeynhausen, dem Seilgarten Hannover und dem Seilgarten Salzgitter.
Bei der Auswahl der Übungen achte ich auf „Strukturgleichheit“ mit Situationen aus dem Gruppenalltag. Jeder Mensch hat sich durch seine Lebenserfahrungen ein Verhaltens- und Handlungsrepertoire aufgebaut. In sich ähnelnden Situationen wird automatisch auf die gleichen Handlungs- und Verhaltensstrukturen zurückgegriffen, die bisher für solche Situationen entwickelt worden. Durch bewusstes Auseinandersetzen mit seinen Verhaltens- und Handlungsstrukturen, Ausprobieren von Alternativen und neue Erfahrungen kann das Repertoire weiterentwickelt werden. Durch die Strukturgleichheit der Aktionen im Programm kann das jeweilige Thema des Programms aus verschiedenen Perspektiven in den Fokus genommen werden und parallelen zum Alltag gezogen werden. Im Alltag sind die Situationen meist sehr komplex eingebunden. In den Übungen lässt sich die Komplexität reduzieren und so Zusammenhänge für die Teilnehmenden sichtbar und erlebbar machen. Die Teilnehmenden finden einen Bezug für sich zu den Themen und können Verhaltens- und Handlungsalternativen entwickeln, die sie dann auch im Alltag nutzen können.
Für diesen Prozess wechseln im Programm die Aktionen mit Reflexionsphasen ab. In den Reflexionen werden Zusammenhänge bewusst gemacht, Hintergründe, warum das so passiert, beleuchtet und Handlungs- und Verhaltensalternativen entwickelt, die dann in den nächsten Aktionen ausprobiert werden. Am Ende wird dann ein Ergebnis bzw. ein Plan entwickelt, was zukünftig wie, wann und wo im Alltag umgesetzt werden soll. Wie intensiv dieser Prozess stattfindet, ist vom Alter und den Möglichkeiten der Teilnehmenden abhängig sowie auch von der Programmdauer.
Beispiele für Themen erlebnispädagogischer Programme im Bereich Sozialkompetenz sind:
- gemeinsame positive Erlebnisse, Kennenlernen und tiefergehende Kontakte zu anderen Team- oder Gruppenmitgliedern, Vertrauensaufbau
- Interaktion in der Gruppe – Gruppendynamische Prozesse einschätzen, Rollen im Team, Verhalten untereinander, sich einbringen, sich zurücknehmen, andere einbeziehen, Leistung anerkennen, Umgang mit Fehlern
- Stärkung des partnerschaftlichen Verhaltens, Einfühlungsvermögen, Verantwortung für einander, helfen und helfen lassen, Gespräche führen, aktiv zuhören, sich für Ideen anderer Interessieren, Feedback geben
- Toleranz im Umgang mit Verschiedenartigkeit, Erkennen und Anerkennen verschiedenartiger Sichtweisen und Perspektiven
- Bearbeitung konkreter Kommunikations-, Zusammenarbeits- und Motivationsprobleme, Aufdeckung von Konfliktpunkten, positive Problem- und Konfliktbewältigung, Problemlösekompetenzen erweitern, kreative Problemlösungen entwickeln
Beispiele für Themen erlebnispädagogischer Programme im Bereich Individualkompetenz sind:
- Steigerung der Erlebnisfähigkeit, Auseinandersetzung mit eigenen Gefühlen, eigene Bedürfnisse wahrnehmen und klären
- Auseinandersetzung mit der eigenen Person, eigene Denk- und Verhaltensweisen überprüfen und, wenn sinnvoll, angemessen ändern, Fähigkeit zur Selbstkritik
- Steigerung der Selbstkontrolle, des Selbstwertgefühls und des Selbstvertrauens
- Entdecken und Erweitern eigener Fähigkeiten, an und über persönliche Grenzen gehen, Erweiterung der persönlichen Komfortzone
- Auseinandersetzung mit Ausdauer, Motivation, Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz
- Verantwortungsübernahme, Zuverlässigkeit, Umgang mit Regeln und Anweisungen
- Visionen und Ideen entwickeln, kreative Lösungen finden
- Ziele entwickeln, verfolgen, überprüfen erreichen
Beispiele für Themen erlebnispädagogischer Programme im Bereich Methodenkompetenz sind:
- Üben von Kooperation und Teamarbeit, strukturiertes Planen und Arbeiten, effektive Zusammenarbeit, konsensorientierte Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung
- Zeitmanagement
- Umgang mit Informationen, Informationsweitergabe
- Training kommunikativer Fertigkeiten,
- aktives Zuhören und Feedback
- Üben von Präsentation
Erlebnisorientierte Programme
Bei erlebnisorientierten Programmen steht das gemeinsame besondere Erlebnis, die Aktion im Vordergrund. Die pädagogischen Ziele werden eher unterschwellig verfolgt und sind auch allgemeiner formuliert. Sie bieten sich daher für Teamevents, Ferienangebote, Gruppen- und Klassenausflüge an, die eine bestimmte Aktivität im Fokus haben. Sie wollen z.B. bei einem Teamevent oder einen Klassenausflug Bouldern gehen, Sie wollen aber auch die Gemeinschaft, das bessere Kennenlernen und das Wir-Gefühl dabei fördern. Dann gestalte ich Ihnen ein Programm, in dem die Aktion, im Beispiel also das Bouldern, den Schwerpunkt hat, aber auch in eine Teamaktion eingebunden ist, die zur Gruppe passt. Zum Beispiel müssen beim Klettern an den Boulderrouten in der Halle Hinweise gesammelt werden, um einen Kriminalfall zu lösen oder einen Schatz zu bergen. Die Aktionen werden so gestaltet, dass unterschiedlichste Fähigkeiten benötigt werden, sodass auch Teilnehmern, die die Hauptaktion, im Beispiel das Bouldern, nicht so sehr interessiert oder liegt, einen aktiven Part für sich finden können und sich in die Aktion einbringen können oder sich auch für sich selbst ausprobieren können. Um das Programm passend für die Teilnehmenden zu gestalten, sind gut Vorinformationen zu den Teilnehmern wichtig.
Auch in die erlebnisorientierten Programme können kooperative Abenteuerspiele, Kommunikations- und Kooperationsübungen, Wahrnehmungs- und Vertrauensübungen eingebaut werden. Es stehen dabei jedoch mehr die gemeinsamen positiven Erlebnisse im Fokus als das gezielte Arbeiten an Verhaltens- und Handlungsweisen der Teilnehmenden. Bei den erlebnisorientierten Programmen gibt es daher auch nicht den gezielten Wechsel von Aktion und Reflexion und auch nicht den roten Faden eines Themas, der sich hindurchzieht und von Aktion zu Aktion weiterentwickelt wird. Vielmehr wird aufgegriffen, was an Themen und Gesprächen bei der Aktion entsteht. Aber auch in dieser Programmform können gezielte Reflexionsfragen in die Gruppe gegeben werden. Manchmal werden durch solche Programme auch Themen offen gelegt, die dann die Basis für Teamtrainings und erlebnispädagogische Programme sein können.